Die Ariane 6 Launcher Task Force (TF) setzt sich zusammen aus dem obersten Management der ESA, der CNES als Generalunternehmen für die Startbasis, ArianeGroup als Generalunternehmen für das Trägerraketensystem und dem Startdienstleister Arianespace. Dieses regelmäßige Update erfolgt im Anschluss an die Sitzungen der Task Force, um über die Fortschritte auf dem Weg zum Erstflug der neuen Trägerrakete Ariane 6 zu berichten.
Das nächste Update wird am 8. Juni oder kurz danach erwartet.
Wichtige Meilensteine auf dem Weg zum Erstflug:
Ab Mai 2023: Qualifikationstests der Flug-Software – Softwaretests im Vorfeld der Erstflugmission unter nominalen und ungünstigen Bedingungen..
Ab Mai 2023: Kombinierte Boden-Testsequenz auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana - Diese Testsequenz umfasst insbesondere zwei sogenannte „Wet rehearsals“, also Tests mit vollständig betankter Trägerrakete, sowie einen langen Zündungstest der unteren Stufe auf der Startrampe. Das erfolgreiche Bestehen dieser Sequenz ist eine wichtige Voraussetzung für den Erstflug.
Abschluss der noch ausstehenden Qualifikations-Reviews für die verschiedenen Produkte und Teilsysteme.
Ab Ende Juni 2023: Qualifikations-Review des allgemeinen Startsystems - Gemeinsamer Qualifikations-Review der Trägerrakete, des Startsystems und der Startbasis.
Anfang Juli 2023: Zusätzlicher Test der Oberstufe beim DLR Lampoldshausen, Deutschland - Bei diesem Test auf dem Prüfstand P5.2 wird ein nominales Flugprofil simuliert, wie es für den Erstflug geplant ist, um das erwartete Verhalten der Oberstufe zu bestätigen. Ein weiterer Test für die Untersuchung des Verhaltens bei ungünstigen Bedingungen ist geplant.
Ab November 2023: Montage der Trägerrakete und Beginn der Startkampagne für den Erstflug - Nach dem Transport der Haupt- und Oberstufen von Frankreich und Deutschland nach Französisch-Guayana auf dem Seeweg beinhaltet dieser Prozess eine Generalprobe in einer vollständigen Flugkonfiguration.
Neueste Erfolge
Januar 2023: Auf dem DLR-Prüfstand P5.2 in Lampoldshausen wurde der Heißlauftest der Oberstufen erfolgreich durchgeführt. Zunächst wurde das Vinci-Triebwerk für die geplante Dauer betrieben, anschließend wurde das Hilfsaggregat (Auxiliary Power Unit, APU) planmäßig zweimal gezündet. Bei der APU handelt es sich um ein Flüssigsauerstoff-/Wasserstofftriebwerk, das einen geringen Schub für das Absetzen des Treibstoffs, die Erhöhung der Geschwindigkeit für das End-of-Life-Manöver und die Druckbeaufschlagung des Tanks liefert. Die Analyse hat ein sehr gutes Verhalten dieses Moduls bestätigt.
Aktuell: Das Prüfmuster der Rakete für den kombinierten Test ist ein Funktionsmodell in einer Ariane-64-Konfiguration. Es wird auf der Startrampe des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou montiert und für die kombinierten Tests verwendet. Die elektrischen Schnittstellen wurden angeschlossen und die Funktionstests mit Hilfe des Kontrollstands, der Teil der Startrampe ist, wurden durchgeführt.
Aktuell: In Europa ist die Montage der Komponenten des ersten Flugmodells (FM1, die Trägerrakete für den Erstflug) weit fortgeschritten. Die Integration der Module in den Werken von ArianeGroup in Les Mureaux und Bremen läuft. In Französisch-Guayana wurden die beiden Feststoffraketentriebwerke P120C gegossen (FM1 ist eine Ariane-62-Konfiguration).
Dezember 2022 bis April 2023: Im Dezember wurde mit dem technischen Qualifikations-Review für die Startbasis begonnen. Der erste Teil (ohne den Kontrollstand) wurde im April durchgeführt. Bei dem Review haben sich keine größeren Bedenken hinsichtlich der Qualifikation ergeben. Die Qualifikation des Kontrollstands wird im Juni 2023 erfolgen.